Häufig gestellte Fragen

Direkt zum Thema springen: Projekt | Vernetzung | Bahnübergänge | Bahnparallele Seitenwege | Baudurchführung | Emissions-, Schall- und Erschütterungsschutz

 

Projekt

Warum eine Reaktivierung der Bahnstrecke Münster — Wolbeck — Sendenhorst?

Mit der Reaktivierung kann der gesamte Korridor Münster-Süd-Ost an den Hauptbahnhof Münster angebunden werden. Die bestehende Infrastruktur (Straßen/ ÖPNV) ist bereits überlastet und kann zukünftige Entwicklungen nicht mehr aufnehmen. Von einer umweltfreundlichen Bahnverbindung, die modernste Technik zum Schallschutz und zur Sicherung der Bahnübergänge einsetzt und eine gute Anbindung an alle Verkehrsmittel bietet, kann die Region nachhaltig profitieren.

Das Bahnprojekt steht für:

Wie häufig sollen die Züge fahren?

Zwischen Münster Hauptbahnhof und Münster-Wolbeck ist ein 20-Minuten-Takt (drei Fahrten je Stunde und Richtung) geplant. Von und nach Sendenhorst werden zwei Fahrten je Stunde und Richtung angeboten. Im Regelfahrplan sind 94 Zugfahrten pro Tag vorgesehen.

Welche Betriebszeiten gelten? Wird es Nacht- und Wochenendfahrten geben?

Die Betriebszeiten sind montags bis freitags von morgens ca. 05.30 Uhr bis ca. 22.30 Uhr. An den Wochenenden wird der Verkehr ausgedünnt. Nachtfahrten (außerhalb der Betriebszeiten) sind nicht fest eingeplant, können bei besonderen Anlässen aber durchgeführt werden.

Wie hoch wird die Geschwindigkeit in den einzelnen Bereichen liegen?

Die Geschwindigkeit zwischen Münster Hauptbahnhof und dem Haltepunkt Loddenheide beträgt aufgrund der engen Haltepunktabstände 60 km/h, zwischen den Haltepunktepunkten Loddenheide und Wolbeck 80 km/h, von Wolbeck nach Sendenhorst 100 km/h.

Wird weiterhin ›gepfiffen‹ / Signal gegeben?

Nein, dies ist aufgrund der vorgesehen modernen Technik und der Umsetzung des Bahnübergangskonzeptes nicht mehr erforderlich.

Welche Züge werden (Stand heute) eingesetzt?

Die eingesetzten Züge werden nach den neuesten eisenbahnrechtlichen Vorschriften zugelassen sein. Dabei liegt ein wesentliches Augenmerk auf Lärmemission, Sicherheitsstandard und Fahrgastkomfort. Auf der Strecke sollen lokal emissionsfreie Fahrzeuge eingesetzt werden. Die Planungen gehen derzeit in Richtung BEMU-Fahrzeuge (›battery electrical multiple unit‹), die im Akkubetrieb die nicht elektrifizierte Strecke befahren und im Bereich des Hauptbahnhofes Münster über die Oberleitung geladen werden.

Findet weiterhin Güterverkehr statt?

Nein, nach Wiederaufnahme des Personenverkehrs werden die heutigen vereinzelten Güterfahrten ersatzlos gestrichen.

Bin ich mit der Bahn Münster — Sendenhorst schneller im Zentrum?

Die Fahrtzeit beträgt mit dem Zug von Sendenhorst bis Münster Hauptbahnhof 30 Minuten und von Wolbeck bis Münster Hauptbahnhof 20 Minuten verlässlich, unabhängig von der Verkehrsbelastung des Straßennetzes. Die Buslinie 8 hat ab der Haltestelle Wolbeck Markt planmäßig eine Fahrzeit von 27 Minuten bis zum Hauptbahnhof. Durch den Stau auf dem Albersloher Weg, insbesondere zur morgendlichen Hauptverkehrszeit, ist die Linie in der Regel bis zu zehn Minuten verspätet.

Wie komme ich in die Altstadt?

Wenn Sie die Bahn Münster — Sendenhorst nutzen, können Sie ab Münster Hauptbahnhof mit Umstieg auf die Stadtbuslinien den zentralen Altstadtbereich mit Prinzipalmarkt und Domplatz erreichen. Mindestens alle fünf Minuten fahren die Buslinien Richtung Altstadt.

Endet die Bahnstrecke Münster — Sendenhorst am Hauptbahnhof (Wenn ja, wo?), oder kann sie verlängert werden (z.B. Richtung Zentrum Nord)?

Die Bahnstrecke Münster — Sendenhorst endet im Hauptbahnhof am heutigen Bahnsteig an Gleis 20, der im Zuge der Kapazitätsausweitung des Hauptbahnhofs modernisiert und an den Südtunnel angebunden wird. Eine Weiterführung der Züge, z.B. auf die Strecke in Richtung Telgte/Warendorf, ist denkbar. In Richtung Münster Zentrum Nord ist eine aus verkehrlicher Sicht wünschenswerte Weiterführung infrastrukturseitig zwar möglich; die dichten Verkehre auf den Strecken Münster — Osnabrück und Münster Rheine, die dann gequert werden müssen, lassen hier jedoch kaum Möglichkeiten zur betrieblichen Durchführung der Fahrten.

 

Vernetzung

Warum muss das Busangebot angepasst werden?

Das Bahnprojekt Münster — Sendenhorst erfordert ein aufeinander abgestimmtes Bahn- und Busangebot, das im Sinne der Fahrgäste ein qualitativ hochwertiges Gesamtangebot für den Korridor bietet. Ein nicht abgestimmter Parallelbetrieb der beiden Verkehrsträger wäre unwirtschaftlich.

Was passiert mit den regionalen Buslinien (insbesondere SchnellBus-Linie S30)?

Mit Eröffnung der Bahnverbindung Münster — Sendenhorst wird der SchnellBus S30 von Beckum über Neubeckum und Vorhelm in Sendenhorst am Bahnhof mit der Bahn verbunden. Auch die Linie R33 von Ennigerloh kommend über Enniger nach Sendenhorst wird ebenfalls in Sendenhorst am Bahnhof mit dem Zug verknüpft.

Die Linie R55 von Ahlen nach Sendenhorst wird ebenfalls an die Bahnstrecke Münster — Sendenhorst herangeführt, sodass besonders für die Siedlung Hagenholt eine Anbindung gegeben ist.

Die Linie R32 zwischen Sendenhorst und Wolbeck wird nicht mehr verkehren, dafür ist vorgesehen, dass drei TaxiBus-Linien auf den Streckenabschnitten Sendenhorst — Albersloh / Albersloh — Gremmendorf / Albersloh — Wolbeck in einem 120-Minuten-Takt eingerichtet werden. Die TaxiBus-Linien werden mit den Bahnhöfen in Sendenhorst, Albersloh oder Wolbeck verknüpft.

Was passiert mit der Buslinie 8, wird die Linie gestrichen?

Die Buslinie 8 wird, von Wolbeck kommend, über Gremmendorf nach Münster Hbf geführt. Der Linienweg wird angepasst, gegenüber vorher sollen aber keine Bushalte wegfallen, sondern ggf. von Ersatzleistungen übernommen. Die Feinjustierung inkl. Fahrzeiten kann erst erfolgen, sobald der Zugverkehr rollt.

Wer entscheidet über das zukünftige Busangebot?

Über das zukünftige Busangebot entscheiden die politischen Gremien der Stadt Münster und des Kreises Warendorf.

Sind Zubringerverkehre zu den Verkehrsstationen vorgesehen?

Die Gestaltung der Zubringerverkehre wird gegenwärtig noch gutachterlich untersucht. Grundsätzlich sollen alle bestehenden Bushaltestellen in Gremmendorf, Angelmodde und Wolbeck weiterhin von Stadtbuslinien bedient werden. An den Verkehrsstationen sollen diese Linien die Verknüpfung zur Bahnstrecke Münster — Sendenhorst sicherstellen.

Muss ich zukünftig weiter laufen?

Grundsätzlich sollen alle bestehenden Bushaltestellen in Gremmendorf, Angelmodde und Wolbeck weiterhin von Stadtbuslinien bedient werden.

Wie sind die Haltepunkte / Bahnhöfe ausgestattet?

Alle Verkehrsstationen werden mit Wetterschutz, Beleuchtung, Fahrgastinformationssystem und Sitzgelegenheiten ausgerüstet. Der Zugang und der gesamte Bahnsteig sind barrierefrei und haben taktile Leitelemente für sehbehinderte Fahrgäste. Der Haltepunkt Roxel ist ein Beispiel für eine moderne Bahnstation im Stadtgebiet von Münster.

Wie viele kostet ein Zugticket?

Eine Bahnfahrt auf der Strecke Münster — Wolbeck — Sendenhorst wird genau so viel kosten, wie eine Fahrt mit dem Bus. Für alle öffentlichen Verkehrsmittel gilt der WestfalenTarif.

Wie viele Fahrgäste werden die WLE nutzen?

In der Studie aus dem Jahr 2010 wurde eine Zahl von über 6.000 Fahrten prognostiziert, auf Basis der zu dieser Zeit absehbaren Entwicklungen. Durch die aktuellen und perspektivischen Entwicklungen insbesondere der Bereiche Loddenheide und ehemalige York-Kaserne dürfte das Potenzial sich noch erhöht haben.

Wer wird von Bahnstrecke Münster — Sendenhorst und ihrem Ergänzungsangebot profitieren?

Der gesamte Korridor Münster-Süd-Ost und seine Verlängerung bis Sendenhorst durch die Einbindung in das Schienennetz mit schnellen Verbindungen zum Hauptbahnhof und Umsteigeverbindungen darüber hinaus. Mit der neuen Anbindung der Bereiche Halle Münsterland und Loddenheide profitiert die gesamte Region Münsterland.

 

Bahnübergänge

Wie lange dauert die Schließung eines Bahnübergangs?

Im Rahmen des Planfeststellungsverfahrens werden die Schließzeiten jedes Bahnüberganges auch im Hinblick auf deren Auswirkungen auf die Verkehrssituation in der Nachbarschaft berechnet. Die Schließzeiten bewegen sich in den meisten Fällen zwischen 35 und 80 Sekunden. Hier sehen Sie einen vergleichbaren Bahnübergang in Echtzeit bei der Schließung.

Wie viele Bahnübergänge (davon Fuß-/ Fahrradübergänge) gibt es und wieviel bzw. welche werden entfernt?

Derzeit gibt es 52 Bahnübergänge. Von diesen 52 werden 31 geschlossen und vier neu gebaut. Von den 31 geschlossenen sind 27 Privat-, Feld- oder Waldwege. Die anderen vier haben alternative Wegeführungen. Alle anderen werden nach modernsten Vorgaben ausgestattet.

Im Bereich Münster werden die folgenden Bahnübergänge entfernt:

Die Bahnübergänge Heumannsweg / Gremmendorfer Weg / Hiltruper Straße befinden sich alle im Nahbereich der Stationen Loddenheide, Gremmendorf und Wolbeck und werden zukünftig erst angesteuert, wenn der Zug am Bahnsteig steht. Damit werden die Schließzeiten deutlich reduziert.

Wie sind die Bahnübergänge ausgestattet, wie werden die Übergänge gesichert?

Die Bahnübergänge werden alle mit Lichtzeichenanlage und Halbschranken gesichert.

 

Bahnparallele Seitenwege

Wo sind diese Seitenwege vorgesehen?

Bahnparallele Seitenwege sind in allen Bereichen vorgesehen, wo Feldzufahrten zusammengefasst werden und angeschlossene Grundstücke nicht anderweitig erreicht werden können. Diese Seitenwege liegen hauptsächlich im ländlichen Bereich zwischen Wolbeck und Sendenhorst.

Wie sehen die Wege aus (Breiten/Befestigung usw.)?

Die Wege werden nach Nutzeranforderungen dimensioniert. Im Wesentlichen sind asphaltierte Wege mit einer Breite von 4,50 Meter und beidseitigen Banketten von 0,50 Meter vorgesehen.

 

Baudurchführung

Wie ist der geplante Streckenverlauf?

Der Streckenverlauf orientiert sich im Wesentlichen an dem derzeitigen Streckenverlauf, mit Ausnahme von einigen Bereichen, wo aufgrund der Geschwindigkeitsanpassung der Streckenverlauf etwas angepasst werden muss.

Was ist an Oberbau vorgesehen, wie sieht eine solche Strecke aus?

Der gesamte Oberbau wird neu gebaut (Ausstattungsmerkmale: Betonschwelle, Schiene, Schotter).

Sind Oberleitungen vorgesehen?

Nein, der Betrieb soll nach heutigem Stand mit akkubetriebenen sogenannten BEMU-Fahrzeugen erfolgen. (siehe Antwort zur Fahrzeugfrage)

Mit welcher Bauzeit und mit welchen Beeinträchtigungen ist zu rechnen?

Nach Genehmigung und Zuteilung der Fördermittel ist von einer Bauzeit von zwei Jahren auszugehen. Die Baustelle wird nach heutigem Kenntnisstand nur von Montag bis Freitag tagsüber zu normalen Arbeitszeiten betrieben.

 

Emissions-, Schall- und Erschütterungsschutz

Wie wurden die Gutachten erstellt und auf welcher Grundlage?

Nach aktueller Rechtslage (16. BImschV/ Schall03) wird das detaillierte Schall- und Erschütterungsgutachten durch ein Fachbüro fortgeschrieben. Diese Gutachten werden im Rahmen der Planfeststellung öffentlich ausgelegt und können eingesehen werden.

Welche Schallschutzmöglichkeiten gibt es?

Es gibt sowohl aktiven als auch passiven Schallschutz. Unter aktivem Schallschutz versteht man unter anderem die innovative Schienenstegabschirmung. Der passive Schallschutz wird im Einzelfall festgelegt. Welche Schallschutzmaßnahmen umgesetzt werden, ist in einem Gutachten geklärt, welches öffentlich ausgelegt wird und eingesehen werden kann.

Was ist mit dem passiven Schallschutz?

Der passive Schallschutz kann nach einer Einzelfallprüfung im Rahmen des Verfahrens gewährt werden.

Ist mit Erschütterungen zu rechnen?

Zur Frage der Erschütterungen wurde ebenfalls ein Fachgutachten erstellt, welches eine Vorort-Untersuchung unter realen Bedingungen (Zugfahrt/ Erdmikrofone) beinhaltet.

Ist mit Geruchs- oder Schadstoffbeeinträchtigungen zu rechnen (z.B. Dieselgestank, Feinstaub)?

Zu den Geruchs- und Schadstoffbeeinträchtigungen fanden Untersuchungen im Zuge der Umweltfachplanung zur Planfeststellung statt. Diese können im Planfeststellungsverfahren eingesehen werden. Festzustellen ist, dass sich die Geruchs- und Schadstoffbeeinträchtigungen laut Untersuchung als marginal darstellen.